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27 Jul '25, 09:00 PM Chelsea
U-Bahnbögen 29-32, Lerchenfelder Gürtel, 1080 Wien
Tickets

Details

Chelsea
T.S.O.L. (USA)
Venue: Chelsea
U-Bahnbögen 29-32, Lerchenfelder Gürtel, 1080 Wien

Doors: 08:00 PM
Starts: 09:00 PM

„Hätten True Sounds Of Liberty, legendäre kalifornische Punk/Hardcore-Band, Ende der 1970er aus ähnlichen juvenilen Unruhe- und Aufbegehrens-Herden wie die Adolescents oder Circle Jerks in und um Los Angeles / Orange County entstanden, nur ihre ersten beiden Eps „T.S.O.L“ (1981) und „Weathered Statues“ (1982) veröffentlicht, wäre ihr Status allein durch die 9 Songs (2 davon von Slayer auf deren „Undisputed Attitude“ gecovert) darauf gerechtfertigt. Nicht nur „Abolish Government/Silent Majority“ (oder „Property Is Theft“) von erschreckender Aktualität in einer entgleisenden USA.
Aber Jack Grisham (Stimme & Wille), Ron Emory (Gitarre) und Bassist Mike Roche veröffentlichten auch das Album „Dance With Me“ (1981) und 1982 „Beneath The Shadows“ mit Keyboarder Greg Kuehn. Letzteres ein bis heute erstaunliches, mutiges und begeisternd-spezielles Album, „Dance With Me“ ein Meisterwerk von etwas, das mensch als Goth-Punk-Core-Rock nicht in seiner ganzen Faszination und Kraft beschreiben kann, samt dem berüchtigten „Code Blue“, einem Song über … Nekrophilie.
Dann enterten T.S.O.L. die extended Soap Opera Phase. Grisham, der bis dahin auf jeder Platte einen anderen Namen verwendet hatte, weil er sich so dem Zugriff staatlicher Autoritäten (keine reine Paranoia, T.S.O.L. waren und lebten wild!) entziehen wollte, stieg aus. Der Rest hatte nach zwei passablen Alben mit anderem Sänger einige der schlechtesten Heavy Rock Alben aller Zeiten zu verantworten, 1990 war mit Bassist Roche das letzte Original-Mitglied raus. Ja, Drogen werden bei all dem eine Rolle gespielt haben, als zusätzlicher perverser Twist lebte der Sänger der „falschen T.S.O.L.“ als Lover von dessen Schwester einige Zeit mit Grisham unter einem Dach ...
1991 spielten die echten T.S.O.L. als Grisham Roche Emory Barnes (Original-Drummer Todd Barnes) wieder Konzerte, weil sie die Rechte an ihrem Bandnamen noch nicht wieder hatten; 2001 folgte ein erstes neues – und exzellentes – Album als T.S.O.L., „Disappear“, allerdings ohne Barnes, der 1999 verstorben war. Produziert von Thom Wilson, der lange bevor er Offsprings Durchbruch „Smash“ beaufsichtigte, der T.S.O.L.-Produzent war, und auch mit Grishams anderer geiler Band Joykiller arbeitete. „Disappear“ und Nachfolger „Divided We Stand“ erschienen auf Nitro Records, dem Label von Offspring Sänger Dexter Holland, dessen Band T.S.O.L. eigentlich fast alles verdankt, was interessant an ihnen ist. 
Grisham, Emory – mit einem der großartigsten Gitarren-Sounds in Punk & Hardcore – Roche und Tastenmann Kuehn veröffentlichten weitere Album-Highlights wie „Trigger Index“ (2017) oder „A-Side Graffiti“ (2024) – Letzteres mit einem köstlichen Cover von „Sweet Transvestite“ aus der Rocky Horror Picture Show, punk as f*** und mit Keith Morris als die Stimme von Brad.
Jack Grisham, der seit 1989 off Drogen und Alkohol ist, und auch als Autor oder Kandidat für den kalifornischen Gouverneur-Posten in Erscheinung trat und tritt, hat mit seinen Bandkollegen Punk immer als eine originäre, kreative, unerschrocken kontroverse Kraft interpretiert und gelebt, ganz im Sinn seiner ewigen Lieblingsband The Damned. Was sich etwa auch in einer der großartigsten Punk-Band-Dokus manifestiert oder wenn er im Superhelden-Kostüm in einem Video von OFF! seinen von David Yow/Jesus Lizard gespielten Kontrahenten zerlegt.
Bassist Mike Roche leidet mittlerweile an Parkinson und ist so wahrscheinlich bei dieser vermutlich letzten Gelegenheit T.S.O.L. in Europa zu erleben, nicht dabei. 
Ladies and Gentleman, lovely humans of all gender Selbstverständnisse und überhaupt: 
We give you the TRUE SOUNDS OF LIBERTY! 
Celebrate them, with them!”
(Rainer Krispel)
www.facebook.com/TsolOfficial/